werktätig

werktätig
Werk:
Das altgerm. Substantiv mhd. werc, ahd. werc‹h›, niederl. werk, engl. work, schwed. verk ist – wie das unter wirken behandelte Verb – verwandt mit griech. érgon »Arbeit, Werk« ( Energie) und armen. gorc »Arbeit«, weiterhin wahrscheinlich mit aind. vrajá-ḥ »Hürde, Umhegung«, awest. varəz- »absperren«, griech. eírgein »einschließen«, air. fraig »Wand«. Alle diese Wörter bedeuten wahrscheinlich »flechten, mit Flechtwerk umgeben« und gehören damit zu der unter Wurm behandelten idg. Wortgruppe. Siehe auch den Artikel Wurst. – Eine Bildung zu »Werk« ist das heute veraltete Gewerke (mhd. gewerke »Handwerks-, Zunftgenosse; Teilhaber an einem Bergwerk«). Dazu trat im 16. Jh. die Ableitung Gewerkschaft »Angehörige eines bestimmten Berufes«, besonders aber »bergbauliche Genossenschaft«; die Verwendung im Sinne von »Zusammenschluss von Industriearbeitern; Organisation der Arbeitnehmer zur Durchsetzung ihrer sozialen Interessen« kam in der 2. Hälfte des 19. Jh.s auf, beachte dazu die Bildungen Gewerkschafter, Gewerkschaftler und gewerkschaftlich. Eine weitere Bildung zu »Werk« ist das Verb bewerkstelligen, das Ende des 17. Jh.s die Fügung »werkstellig machen« »ins Werk setzen« verdrängte. – Abl.: werken »handwerklich arbeiten, praktisch tätig sein« (mhd. werken, ahd. werkōn), dazu werkeln »(als Nichtfachmann) handwerklich arbeiten, tätig sein« (17. Jh.; vielleicht in Anlehnung an veraltetes »Werkeltag« »Werktag«). Zus.: Werkstatt »(handwerkliche) Arbeitsstätte« (spätmhd. wercstat); Werkstoff (als Ersatzwort für »Material« zu Beginn des 19. Jh.s geschaffen); Werktag »Arbeitstag« (mhd. werctac); werktätig »arbeitend, einen Beruf ausübend« (16. Jh.), dazu Werktätige »jemand, der werktätig ist« (1. Hälfte des 20. Jh.s); Werkzeug »handwerkliches Gerät« (mhd. wercziug, für älteres ‹ge›ziuc).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • werktätig — Adj. (Oberstufe) einen Beruf ausübend, arbeitend Beispiel: Ihre Eltern waren beide werktätig, sodass sie nach der Schule oft alleine zu Hause war. Kollokation: die werktätige Bevölkerung …   Extremes Deutsch

  • werktätig — werktätig:⇨berufstätig werktätigeinenBerufausübend,berufstätig,erwerbstätig,arbeitend,schaffend …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • werktätig — werk|tä|tig [ vɛrktɛ:tɪç] <Adj.> (bes. DDR): einen Beruf ausübend: die werktätige Bevölkerung, Klasse. Syn.: arbeitend, ↑ berufstätig. * * * wẹrk|tä|tig 〈Adj.〉 für Lohn od. Gehalt arbeitend, in einem Arbeitsverhältnis stehend ● die… …   Universal-Lexikon

  • werktätig — wẹrk·tä·tig Adj; nicht adv; so, dass der Betreffende einen Beruf ausübt || hierzu Wẹrk·tä·ti·ge der / die; n, n; Wẹrk·tä·tig·keit die …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • werktätig — wẹrk|tä|tig …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Werktätige — Wẹrk|tä|ti|ge(r) 〈f. 30 (m. 29)〉 jmd., der werktätig ist * * * Wẹrk|tä|ti|ge, die/eine Werktätige; der/einer Werktätigen, die Werktätigen/zwei Werktätige: weibliche Person, die werktätig ist. * * * Wẹrk|tä|ti|ge, der u. die; n, n <Dekl.… …   Universal-Lexikon

  • Werktätiger — Lohnarbeiter; Arbeiter; Arbeitnehmer; Malocher (derb) * * * Wẹrk|tä|ti|ge(r) 〈f. 30 (m. 29)〉 jmd., der werktätig ist * * * Wẹrk|tä|ti|ger, der Werktätige/ein Werktätiger; des/eines We …   Universal-Lexikon

  • berufstätig — arbeitend, beschäftigt, erwerbstätig, tätig, werktätig. * * * berufstätig:werktätig berufstätigwerktätig,arbeitend,schaffend,erwerbstätig,einenBerufausübend …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • tätig — 1. arbeitend, berufstätig, beschäftigt, erwerbstätig, werktätig. 2. eifrig, fleißig, geschäftig, rührig, schaffensfreudig; (geh.): dienstfertig, eilfertig, nimmermüde, regsam; (bildungsspr.): enthusiastisch; (südd., schweiz. ugs.): schaffig;… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Werk — Werk: Das altgerm. Substantiv mhd. werc, ahd. werc‹h›, niederl. werk, engl. work, schwed. verk ist – wie das unter ↑ wirken behandelte Verb – verwandt mit griech. érgon »Arbeit, Werk« (↑ Energie) und armen. gorc »Arbeit«, weiterhin wahrscheinlich …   Das Herkunftswörterbuch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”